Vier Bundeswehr-Autos abgefackelt

Kassel 19. August 2025

Niemals kriegstüchtig! Feuer für Bundeswehr-Fuhrpark in Kassel

Es ist Krieg, und Deutschland macht sich bereit. Bei Militär-, Politik-, und Wirtschaftsverbänden ist der Wehrhaftigkeitswahn ausgebrochen, und alle sollen mitziehen. Die „Operation Deutschland“ soll das Land in 5 Jahren kriegstauglich gemacht haben und überall gedeiht der Flecktarn: Rheinmetall, KNDS und Co. krallen sich einen Standort nach dem anderen, in den Unis bröckelt die Zivilklausel, die VW-Konzernführung denkt laut über Einstieg in das Rüstungsgeschäft nach, Krankenhäuser und Versorgungsstrukturen werden kriegsbereit gemacht und die Bundeswehr wirbt mit auf Hochglanz polierten Image-Kampagnen in Schulen, Social Media und Werbetafeln für den Dienst für den deutschen Standort. Investition in Rüstung wird zum Nachhaltigkeitsprinzip. Parallel zur materiellen und ideologischen Aufrüstung kommt die autoritäre Wende im Inneren, wie man an der Repression gegen die Palästina-Solidarität oder die antimilitaristische Bewegung sehen kann. Die Zeitenwende läuft auch Hochtouren.

Sogar Friedrich Merz weiß, dass sich der Kapitalismus in einer schweren, weltweiten Krise befindet, und darunter leidet auch das Modell „Exportweltmeister“ in Deutschland: „Den Frieden und unsere Freiheit haben vor allem die Amerikaner gesichert, wir haben uns auf die Wirtschaft konzentriert – und die lief glänzend. Globale Märkte, billige Vorprodukte vor allem aus China, preisgünstige Energie vor allem aus Russland, Veredelung in Deutschland und dann raus in die Welt, das war das deutsche Geschäftsmodell. All das ist jetzt infrage gestellt.“

Es kommen also harte Zeiten auf euch zu, liebe Bürger. Aber wenn das deutsche Kapital weiter die Welt ausbeuten will, die Reichen reicher machen und endlich wieder wehrhafte, starke Männer produzieren will, dann müssen wir da durch. Und zwar alle zusammen. Dieses Mindset ist keins, das nur in den Abgründen der Blackrockhirne vor sich hin gärt. Von allen Seiten schallt es durch die Republik: Bereitet euch vor auf den Krieg, wenn ihr Wohlstand und Freiheit behalten wollt. Denn der Kampf um die Macht im 21. Jahrhundert ist längst nicht entschieden, er geht in eine neue Phase.

Dass wir uns jetzt auch hier vor Ort auf den 3. Weltkrieg vorbereiten sollen, bringt uns die Realität der Welt nach Hause. Denn all die Jahre, in denen man sich hier das Märchen von Frieden und Wohlstand erzählen konnte, donnerten anderswo die Kanonen. Der Krieg mordet seit Jahren dort, wo es noch was zu holen gibt: Im Irak, im Jemen, in Gaza, zerstört die Gesellschaften in Mexiko, Kurdistan, Brasilien und vergewaltigt in der Ukraine, im Kongo und in der Sahara.

Aber wer nur auf Krieg wettet, ist unfähig zu wirklichem Frieden. Der Kampf gegen den Krieg, ist ein Kampf gegen den Kapitalismus, der jede Krise braucht, um neuen Profit zu generieren, genauso wie er ein Kampf gegen das Patriachat ist, das seit Jahrtausenden in uns einprügelt, dass es in dieser Welt immer Herrschende und Beherrschte geben wird. Für Menschlichkeit, Gemeinschaft und Würde ist in dieser Logik kein Platz. Niemals wird das unser Krieg sein. Es ist ein Krieg der Herrschenden und er trieft vor zerstörerischer Männlichkeit, Geltungswahn und Ausbeutung. Weder Trump, Putin, Xi Jinping oder Netanjahu kämpfen darin für menschliche Werte.

Von ihren Spielchen lassen wir uns nicht ablenken. Ein gutes Leben gewinnt nur dort, wo Menschen über die Staatsgrenzen hinweg für eine Welt kämpfen, die nicht zum Ausverkauf steht und in der Menschenleben, nicht zum billigen Einsatz werden. Was wir brauchen, ist eine kämpfende Friedensbewegung, die ihrem Namen wieder gerecht werden kann. Wir brauchen eine ganze Flut von Initiativen, Netzwerken, Aktionen und Widerstand, um dem drohenden Flächenbrand etwas entgegen zu setzen. Unsere Aktion ist ein Teil davon und wir freuen uns über alle, die zusammenkommen, sich organisieren, sich widersetzen und nach Lösungen suchen.

Niemals allein, immer gemeinsam, immer international! Ja, Krieg und Faschismus stehen auch hier schon im Eingang, aber gemeinsam mit allen kämpfenden Freundinnen und Freunden weltweit kann es unsere Zeitenwende werden. Denn in einem Punkt hat Generalleutnant Bodemann recht, wenn er sagt: „Das allerwichtigste ist, dass es in diesem Krieg am Ende auf jeden einzelnen Bürger, jede einzelne Bürgerin ankommt.“ Herr Bodemann, darin sind wir uns einig.

Darum: Mach, was wirklich zählt!
Niemals kriegstüchtig – nicht heute, nicht 2029, nie wieder!

Solidarische Grüße an das Rheinmetall Entwaffnen Camp, das vom 26.08 bis zum 31.08 in Köln stattfinden wird!

https://kolektiva.media/w/t6A7TcbcTS2f41GJ23Ma4f


Vier Autos der Bundeswehr haben in der Nacht auf der Marbachshöhe in Kassel gebrannt. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Der Staatschutz ermittelt.

Ein Pkw und drei Kleintransporter haben am frühen Dienstagmorgen auf dem Gelände der früheren Lüttich-Kaserne auf der Marbachshöhe in Kassel gebrannt. Das bestätigte die Polizei dem hr auf Nachfrage.

Bei den zerstörten Autos handelt es sich um zivile Fahrzeuge aus dem Fuhrpark der Bundeswehr, darunter ein Iveco, zwei Mercedes Vito und ein VW-Kombi.

Möglicher politischer Hintergund

Nach den bisherigen Ermittlungen deutet alles auf eine vorsätzliche Brandstiftung hin. Wegen eines möglichen politischen Hintergrunds ermittelt demnach auch der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen. Ein Anwohner bemerkte den Brand gegen 3.15 Uhr und alarmierte Feuerwehr und Polizei. Er versuchte noch, die Brände selbst zu löschen.

Bereits in der Nacht wurde nach den Tätern gefahndet, bisher ohne Erfolg. Menschen wurden bei dem Brand nicht verletzt. Nach ersten Schätzungen ist ein Schaden von 150.000 Euro entstanden. Die Polizei bittet darum, verdächtige Beobachtungen nahe der Haltestelle Marbachshöhe zu melden.

Insgesamt vier Trupps der Feuerwehr waren bei dem Brand an mehreren Stellen im Einsatz, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Autos sind völlig ausgebrannt und nur noch Schrott. Laut Feuerwehr waren sie an verschiedenen Stellen abgestellt.

Die Bundeswehr nutzt am Standort im Stadtteil Bad Wilhelmshöhe mehrere Gebäude der ehemaligen Kaserne. Hier sitzt auch das Heeresmusikkorps Kassel.

Innenminister Roman Poseck (CDU) verurteilte den Vorfall. Angriffe auf die Bundeswehr seien „Angriffe auf uns alle“, so der Minister. Die Bundeswehr sei für die Sicherheit unverzichtbar und verdiene volle Rückendeckung und Unterstützung. Poseck vermutete einen linksextremen Hintergrund.

Quelle: Hessenschau