Brandanschlag auf Windrad

Berg (Oberbayern) 8. September 2024

Unbekannte Täter versuchen nachts, die Anlage zu entzünden. Sie richten einen Sachschaden von rund 10 000 Euro an.

Unbekannte Täter sind in der Nacht zum Sonntag in eine der vier Windkraftanlagen in der Gemeinde Berg eingedrungen und haben im Turm versucht, mit Brandbeschleunigern die Anlage zu entzünden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilte, hatten die Unbekannten mit einem Trennschleifer die Eisentür zum Turm aufgebrochen. Der Sabotagealarm sei gegen 3.15 Uhr ausgelöst worden, woraufhin sich das Windrad ausgeschaltet habe, so die Polizei.

Das Feuer sei erloschen, bevor es auf Teile des Kraftwerks übergreifen konnte und somit womöglich einen Millionenschaden verursacht hätte, berichtete ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Der Sachschaden wird auf 10 000 Euro geschätzt. Es werde geprüft, ob die Tat der Serie mit Anschlägen auf die Kritische Infrastruktur in München und Umgebung zuzuordnen sei, mit der die Ermittlungsgruppe „Raute“ in München befasst ist. Doch nach bisherigen Erkenntnissen passe dieser Brandanschlag nicht unbedingt in das Bild der Serie, bei der unter anderem Baumaschinen und Handymasten angezündet worden sind.

Damit habe er nicht gerechnet, diese Tat sei sehr beunruhigend, sagt der Berger Bürgermeister Rupert Steigenberger (BG), dessen Gemeinde seit neun Jahren die vier Windräder an den Wadlhauser Gräben betreibt, um auf diese Weise umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Man müsse sich jetzt Gedanken darüber machen, nach dieser versuchten Sabotage die Anlagen noch besser zu sichern, sagt Steigenberger.

Das sieht der betroffene Geschäftsführer vom Ingenieurbüro für erneuerbare Energien, Robert Sing, genauso. Es sei geplant, nun zusätzliche Alarmanlagen und eine dauerhafte Videoüberwachung zu installieren, kündigt Sing an. Bei der Sachbeschädigung sei aber zum Glück die Technik „nicht beeinträchtigt worden“, erläutert er.

Quelle: SZ


Berg – „Sachbeschädigung und versuchte Brandstiftung an Windkraftanlage – Kripo ermittelt“: Unter diesem Titel berichtete das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Montagvormittag von einem Vorfall, der sich in der Nacht auf Sonntag ereignet hat. Unbekannte versuchten, in den Turm eines der vier Windräder in den Wadlhauser Gräben einzudringen und dort Feuer zu legen. Letzteres gelang ihnen nicht, zumindest nicht großflächig.

Um 3.18 Uhr und 59 Sekunden wurde ein Notstopp-Knopf im zweiten Berger Windrad, von Süden aus, betätigt. Um 3.59 Uhr kam dann die Meldung: „Rauch in der Gondel“, also im Maschinenraum, in etwa 150 Metern Höhe neben den Rotoren. Robert Sing, Geschäftsführer der Bürgerwind Berg GmbH, weiß das so genau, weil die Anlage diese Vorgänge automatisch erfasst hat. Die Täter erwischte allerdings niemand vom Service-Personal der Hersteller-Firma, das die Anlagen laut Sing am Wochenende überwacht. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen übernommen und sucht Zeugen.

„Das war ein Anschlag“, sagt Sing, dessen Landsberger Ingenieurbüro die Anlagen einst geplant hatte und nach wie vor technisch betreut. Sein erster Gedanke, als er davon erfahren hatte? „Ein Riesenglück, dass nicht mehr passiert ist.“ Womöglich verhinderte die massive Zugangstüre am Fuße des Turms Schlimmeres. Die Täter waren laut Polizei mit einem Trennschleifer angerückt. Wie Sing dem Merkur berichtet, flexten sie zunächst Befestigungen und Verankerungen der Tür ab – womöglich in der Hoffnung, sie würde dann herausfallen. Das tat sie aber nicht. Anschließend schnitten sie ein Loch in den oberen Bereich der Tür, Sing spricht von einer Größe von „40 auf 60 Zentimeter“. Ein Mensch könne so nicht in den Turm einsteigen. Dafür sei das Loch zu klein und falsch platziert, schlussfolgert Sing und vermutet, dass die Brandstiftung von außen erfolgte.

Die Polizei schreibt in ihrem Bericht auch vom „Einbringen zuvor entzündeter Gegenstände“ und weiter: „Diese Brandbeschleuniger erloschen jedoch, bevor das Feuer auf Teile des Kraftwerkes übergreifen und einen zu erwartenden Millionenschaden verursachen konnte.“ Die Tür müsse erneuert, die Rußflecken müssten entfernt werden: Den Schaden schätzen Sing und die Beamten auf rund 10 000 Euro. Was die Täter erfolglos als Brandbeschleuniger einsetzten, verrät die Kripo aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Seit Sonntag steht die Anlage still. Am heutigen Dienstag soll sie laut Bürgerwind-Chef Sing wieder in Betrieb genommen werden. Die Spurensicherung soll seinen Informationen nach dann abgeschlossen sein.

Quelle: Merkur