Zwei Teslas bei Autohaus abgefackelt

Leipzig 14. Mai 2024

Disrupt Tesla – E-Autos im Leipziger Westen angezündet

Als sich der Staub in Grünheide so langsam gelegt hatte und die Bullen abreisten, zogen wir in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai los, um mehrere Teslas eines Autohauses im Leipziger Westen mittels Brandsätzen aus dem Verkehr zu ziehen.

Leider führten scheinbar technische Fehler dazu, dass es nur ein paar Fahrzeuge erwischt hat und sich der Schaden dadurch in Grenzen hält.


Wir verstehen diese Aktion als eine Möglichkeit, gegen den grünen Kapitalismus aktiv zu werden. Die unterschiedlichen Mittel die wir wählen, sollten sich ergänzen und nicht in Konkurrenz zu einander stehen.
Ob in Grünheide, Leipzig, oder in den Ländern, in denen Rohstoffe für Elektroautos oder sonstigen smarten Bullshit abgebaut werden, stellen wir uns sowohl gegen die „alte“ fossile als auch gegen die „neue“ grüne Welt!

Grüße in die widerständigen Wälder, Städte und Dörfer!

Unbekannte hatten in der Nacht zu Montag mehrere elektrische Autos auf der Ausstellungsfläche des Autohauses in der Schomburgkstraße in Flammen gesetzt. Zwei Fahrzeuge brannten vollständig aus.

Zwei andere, stark beschädigte Pkw stehen am Dienstag hinter einer Absperrung verhüllt auf dem Firmengelände. Teilweise sind unter schwarzen Planen die Brandschäden zu erkennen. Der Betrieb ist aber wie gewohnt geöffnet.

Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar. Ein Bekennerschreiben liege nicht vor, erklärte Kay Anders, Sprecher des Landeskriminalamts Sachsens (LKA), am Dienstag auf Nachfrage der LVZ. Erste Erkenntnisse zum Tatablauf sowie zu den Autos deuteten auf ein politisches Motiv hin, weswegen das Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des LKA ermittelt. Nicht auszuschließen ist auch ein Zusammenhang zu den Protesten am Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide vor wenigen Tagen.

Mehrere Tesla-kritische Vorfälle in Leipzig

Durch das Feuer ist ein Schaden in Höhe von rund 120.000 Euro entstanden. Der Brandanschlag ist damit womöglich der folgenschwerste Tesla-kritische Vorfall in Leipzig – nicht aber der erste. Am 2. Mai sprühten Unbekannte ein fünf Meter breites Graffito an ein Mehrfamilienhaus in der Augustenstraße in Reudnitz-Thonberg. Wie die Polizei damals mitteilte, handelte es sich „um einen Aufruf gegen Tesla“. Etwa einen Monat zuvor hatten Unbekannte einen Tesla in der Wolgang-Heinze-Straße in Connewitz unter anderem mit einem zwei Meter breiten „fahrzeugkritischen Schriftzug“ versehen, hieß es.

In Grünheide, dem Standort der ersten Tesla-Fabrik in Europa, protestierten vergangene Woche mehr als 1000 Menschen gegen den US-Konzern. Die Demonstration artete teils in Gewalt zwischen den Teilnehmenden und der Polizei aus. Die Demonstranten kritisierten die geplante Erweiterung des Fabrikgeländes und warnten vor Umweltgefahren. Infolge des Protests wurden fast 80 Strafanzeigen gestellt und 23 Aktivistinnen und Aktivisten vorübergehend in Gewahrsam genommen. Im März hatte eine linksextremistische Gruppe mit einem Brandanschlag auf einen Strommast die Produktion im Werk für einige Tage zum Erliegen gebracht.

Das Tesla-Center in Leipzig Alt-West stand am Dienstag nicht für Presseanfragen zur Verfügung.