6. Juli 2023 Rheinischen Braunkohlerevier
In der Nacht vom 5. auf den 6. Juli haben wir zeitgleich an drei Kabeltrassen im Rheinischen Braunkohlerevier Sabotageakte mit Brandsätzen durchgeführt. Die angegriffenen Kabel versorgen u.a. die Kohlebunker der Tagebaue Hambach und Garzweiler sowie den Kohlebunker Fortuna. Ziel der Aktion war es, die Kohleversorgung der Kraftwerke Neurath und Niederaußem zu unterbrechen und ggf. deren Abschaltung zu erzwingen. Leider hatten wir laut Presseberichten nicht genug Brandbeschleuniger dabei, um ernsthaften Schaden anzurichten. Wir werden beim nächsten Mal mehr dabei haben. Dennoch zeigt diese Aktion, dass fossile Energiekonzerne wie RWE verwundbar sind. Und wer weiß, vielleicht haben wir indirekt zu dem Trafobrand am 11. Juli im Tagebau Hambach beigetragen, der den gesamten Tagebau lahmgelegt hat.
Vor allem die Kohlebunker sind eine sehr wichtige Infrastruktur für die Versorgung der Kraftwerke. Ein Großteil der Stromkabel zwischen den Umspannwerken und den Kohlebunkern verläuft oberirdisch und ist gut zugänglich. Wir haben Karten beigefügt, auf denen die Kabeltrassen, die die Kohlebunker mit Strom versorgen, rot eingezeichnet sind.
Inspiriert wurden wir zu dem Angriff durch eine ähnliche Aktion im Jahr 2016 (siehe Autonomes Blättchen Nr. 25, S. 42). Damals gelang es, mit einer „enormen Menge Benzin unter den Kabeln“ einen Schaden zu verursachen, der den Betrieb des Tagebaus Hambach für fast drei Tage lahmlegte.
Kapitalistische Konzerne wie RWE und die Regierenden arbeiten Hand in Hand, wie jüngst die Räumung von Lutzerath gezeigt hat. Mit ihrer Profitgier und ihrem Festhalten an fossilen Brennstoffen verschärfen sie die Klimakrise, und es bleibt keine Zeit mehr: Wir müssen Kraftwerke und Fabriken jetzt abschalten – Klimaschutz bleibt Handarbeit.
Die Kohleinfrastruktur im Rheinischen Revier ist ein gutes Ziel (einige Unternehmen, die als Subunternehmer am Kohleabbau beteiligt sind, findet ihr auf den Fotos), aber fossile Unternehmen, Fabriken und ähnliche Infrastruktur sind überall. Die Kampagne „Switch Off – System of Destruction“ bietet Inspiration und Öffentlichkeit für Aktionen gegen die Zerstörung der Natur. Stromkabel, Internetkabel oder Funkmasten sind oft leicht zugänglich und mit ein wenig Recherche auch leicht zu finden.
Wir grüßen den „Strommast“, die „Hakenkralle“, den „Trafobrand“ und alle anderen SaboteurInnen auf dieser Welt. Macht weiter so!
Der Widerstand wird kein Ende haben: Lutzi lebt!
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