TGV und benachbarten Steinbruch sabotiert

Alixon/St Marcel-lès-Valence (Drôme, Frankreich) 27. Oktober 2025

In der Nacht von Sonntag auf Montag, den 27. Oktober, verwüsteten zwei Brände sensible Infrastrukturen unweit des TGV-Bahnhofs von Valence (Drôme).

Der erste Sabotageakt ereignete sich gegen 3:30 Uhr im Steinbruch Les Barris in der Nähe der Eisenbahnstrecke von Saint-Marcel-lès-Valence: Fünf Baumaschinen (ein 50-Tonnen-Bagger, ein 40-Tonnen-Lader und drei Kipplaster) gingen in Flammen auf, ebenso wie das Gebäude, in dem sich die Steinbruchzentrale befand. Das auf die Gewinnung von Zuschlagstoffen für die Betonherstellung spezialisierte Tiefbauunternehmen Cheval geht davon aus, dass „die unterschiedlichen und weit voneinander entfernten Brandherde darauf hindeuten, dass es sich nicht um einen Unfall handelt”, und schätzt den Schaden auf fünf bis sechs Millionen Euro. Darüber hinaus wird die Brandstiftung in der Zuschlagstofffabrik zu einer Unterbrechung dieser Tätigkeit für „mindestens sechs Monate” führen, beklagte der Präsident des Konzerns.

Die zweite Sabotageaktion ereignete sich 200 Meter weiter, gegen 4 Uhr morgens, in der Gemeinde Alixan, diesmal direkt am Fuße der TGV-Strecke, nachdem der Zaun aufgeschnitten worden war: 16 Signal- und Kommunikationskabel in Kabelschächten entlang dieses für den gesamten Südosten sensiblen Eisenbahnknotens gingen in Flammen auf. Das bedeutet, dass die Reparaturdienste 16 x 25 Meter ersetzen müssen, darunter Glasfaserkabel mit 72 Adern, die einzeln wieder zusammengeschweißt werden müssen.

Rund hundert TGV-Züge zwischen Paris und Marseille, Montpellier, Nizza, zwischen Toulouse und Lyon, zwischen Marseille und Rennes oder Straßburg sowie zwischen Lyon und Brüssel/Luxemburg wurden aufgrund dieser Sabotageaktion gestrichen oder hatten erhebliche Verspätungen. Das sind fast 50.000 TGV-Reisende und 10.000 weitere TER-Reisende aus den Regionen Auvergne-Rhône-Alpes und PACA, ohne diejenigen der Unternehmen Trenitalia und Renfe mitzuzählen.

Im Laufe des Tages wurde die Untersuchung der Ermittlungsabteilung der Gendarmerie von Grenoble (Isère) übertragen, die SNCF gab bekannt, dass eine Rückkehr zur Normalität vor Dienstag nicht „erwogen“ werde. Auf Indymedia Nantes erschien eine Mitteilung in Form eines Gedichts, das wir im Folgenden (im französischen) wiedergeben. Am nächsten Tag verkündeten Journalisten, dass die Sdat (Unterabteilung für Terrorismusbekämpfung) nun mit beiden Vorfällen befasst sei, insbesondere „im Hinblick auf den Schaden und die Vorgehensweise”.

[Zusammenfassung der nationalen und regionalen Presse, 27.-28. Oktober 2025]


Une route de plus vers nulle part
poème d’une attaque contre Cheval TP et la SNCF

on pourrait croire que tôt ou tard
les villes se cognent à des limites
qu’autour ça craque de zones et d’sites
et qu’on peut plus aller plus vite

on pourrait s’dire que ça suffit
béton bitume aménag’ments
ils s’enrichissent à l’étal’ment
complices sont les gouvernements

on pourrait cesser d’ignorer
qu’ils extraient des tonnes de matières
toues ces gravières et ses carrières
la terre pleure des larmes de poussière

on pourrait peut être sout’nir
celleux qui s’battent contre le désatre
de St Péray à Toulouse-Castre*
rebelles diurnes ou sous les astres

on pourrait se rendre en Ardèche
où les machines saccagent la plaine
les réfractaires ils les malmènent
ballet de keufs de camions-bennes

ils pourraient apprendre à nous craindre
ceux qu’ont les lois de leurs cotés
ou les moyens d’les contourner
ils parient leurs propriétés

on pourrait attendre qu’y fasse noir
franchir les clôtures en silence
disposer nos bouteilles d’essence
éclairer c’trou de not’ vengeance

on pourrait entendre le lend’main
« ah les vandales, ah les vauriens »
leurs commentaires ça nous fait rien
l’incendie nous a fait du bien

une dernière strophe pour la route
qu’celle-ci se fasse ou se fasse pas
on calcule pas les résultats
on joue on s’aime et on se bat

* NdSN: In Saint-Péray (Ardèche) wird derzeit gegen ein großes Umgehungsstraßenprojekt der Stadt Valence gekämpft, während Toulouse-Castres (Tarn) sicherlich eine Anspielung auf den Kampf gegen das Autobahnprojekt A69 zwischen diesen beiden Städten ist. Was die Asphaltierung betrifft, sei noch hinzugefügt, dass die Cheval-Gruppe insbesondere am Bau neuer Autobahnkreuze auf der A7 im Norden der Drôme beteiligt ist, gegen die ebenfalls gekämpft wird.

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