Farbe für Amazon Web Services

Zürich 25. Mai 2025

NO TECH FOR GENOCIDE

In der Nacht vom 25.Mai 2025 haben wir, in Wut und Widerstand verbündet, das Gebäude von Amazon Web Services am Seebecken in Zürich mit Farbe angegriffen. Mit diesem Angriff setzen wir ein Zeichen des Widerstands gegen Amazon Web Services, ein sogenanntes Tochterunternehmen des Tech Gigants Amazon. Amazon Web Services profitiert massiv an dem Genozid in Palästina, indem es Überwachungssoftware und Datenspeicherplatz für die israelischen Armee bereitstellt, welche damit Israels Vernichtungskrieg vorantreibt. Blut, Blut, Blut an euren Händen!

Was ist Amazon Web Services?
Amazon Web Services ist weltgrößter Anbieter sogenannter „Cloud-Dienstleistungen“ – das Unternehmen verwaltet auf seinen riesigen Serverfarmen eine Unmenge von Daten, die Unternehmen und Behörden über uns alle sammeln. Es verkauft somit Platz um die Datenmengen speichern zu können, die Unternehmen, Polizei, Militär und Geheimdienste zur Überwachung nutzen. Zudem stellt es Software für diese Überwachung bereit. Amazon Web Services ist damit eines der profitabeltsten Geschäftsfelder des Mega-Konzerns Amazon.

Amazon Web Services & Überwachungsstaat
So wie andere Cloud Anbieter ist auch Amazon Web Services eng in der tagtäglichen Überwachung der globalen Weltbevölkerung beteiligt. Die unzähligen Daten, welche das Unternehmen auf ihren Clouds speichert, geben sie an etliche Stationen weiter, seien es Staaten oder an Privatunternehmen. Staaten nutzen diese Daten vor allem im Bereich der Strafverfolgungsbehörden, um nach ihrer Logik verdächtige Menschen für Strafdelikte zu identifizieren.
Wir wissen, dass künstliche Intelligenz der Logik der Herrschenden folgt, die interessiert ist die Unterdrückten dieser Erde, jene Menschen, die aufbegehren, zu kriminalisieren und eliminieren. So trifft Überwachung zu Zwecken der Kriminalisierung vor allem marginalisierte Menschen, indem vor allem rassifizierte Personen ein viel höheres Risiko haben fälschlicherweise verdächtigt zu werden
Die von Amazon entwickelte Software “Rekognition” zeigt wie Amazon für den Überwachungsstaat produziert und diesen stärkt. Sie ermöglicht es durch KI, Objekte, Gesichter, Basisemotionen und Laufwege in Videos und Fotos zu erkennen und analysieren. Vor allem Strafbehörden benutzten “Rekognition”. Polizist:innen in Washington USA beispielsweise nutzten die Software, um verdächtige Personen mit ehemaligen Gefängnisinsass:innen abzugleichen. Im selben Gebiet in Washington wurden ausserdem Überwachungskameras gefunden, welche mit dem Amazon System verbunden sind. Auch in Deutschland wird die Software zur Auswertung von Body Cams von Polizist:innen verwendet.

Militarisierung der künstlichen Intelligenz
Diese KI-basierten Dienste dienen aber nicht nur zur Überwachung und Festnahme. Mittlerweile werden auch militärische Ziele mittels der KI ausgewählt. So beispielsweise beim US-Militärprojekt „Project Maven“, das mit Hilfe von KI Ziele wie Gebäude, Autos und Menschen als Ziele definiert.
Nicht nur für Amazon sind dem mit dem Militär verbundenen Verträge zu einer wichtigen Profitquelle von Technologie Konzernen geworden. Das Wissen zur Cloud-Computing und maschinellem Lernen der Silicon Valley sind für die Pläne der USA unverzichtbar. Ende 2022 erteilte das Pentagon 9 Milliarden US-Dollar an Google, Microsoft, Oracle und Amazon, mit dem Auftrag eine Cloud-Infrastruktur zu entwickeln. In dieser Cloud sollen Daten gespeichert werden, welche das Militär unterstützen, wirkungsvoller und koordinierter zu reagieren.
Amazon Web Services arbeitet u.a. mit dem Datenanalyse-Unternehmen Palantir zusammen, um KI-Tools für das US-Militär zu entwickeln. Diese Zusammenarbeit ermöglicht Amazon Web Services dem US-Militär beispielsweise die Anwendung von fortgeschrittenen Spracherkennungsmodellen. Ausserdem werden Modelle zur Vefügung gestellt, mit denen Muster und Trends vermeintlich schneller erkennt werden, indem komplexe Daten mit hoher Geschwindigkeit verarbeitet werden können.
Die Folgen dieser Entwicklung sind bereits im erbamungslosen genozidalen Krieg in Palestina sichtbar. Die israelische Armee greift seit Oktober 2023 verstärkt auf kommerzielle Cloud-Anbieter zurück, insbesondere Microsoft, Google und Amazon. Besonders eng ist vor allem die Zusammenarbeit mit Amazon Web Services. Das Unternehmen hat dabei zweierlei zu bieten: ein nahezu unerschöpfliches Volumen an Rechen- und Speicherkapazität sowie fortgeschrittene KI-Anwendungen – die über Jahre mit Konsument:innen-Daten trainiert wurden.
Da die Server der israelischen Armee an ihre Speichergrenzen der Überwachungsdaten der Palestinenserr:inen gekommen sind, stellt der Cloud-Gigant dem israelischen militärischen Nachrichtendienst eine Serverfarm zur Verfügung, auf der massenhaft nachrichtendienstliche Informationen gespeichert werden, die der Armee in ihrem Vernichtungskrieg stützen. So ermöglicht die exponentielle Kapazität des Amazon-Cloud-Systems der Armee eine endlose Speicherung von Informationen über die gesamte Bevölkerung in Gaza, die letzendlich dazu führt, dass mehr Menschen als Ziele definiert werden um effektiver getötet zu werden. Effektiv heisst in diesem Krieg die schnellstmöglichste, umfassende Vernichtungung palestinesischen Lebens.
Amazon trägt somit dazu bei, dass die systematische Diskriminierung, Vertreibung und Auslöschung durch das israelische Militär für das palestinensische Volk noch grausamer und tödlicher wird. Blut, Blut, Blut an euren Händen!

Doch die Beschäftigten wehren sich!
Seit mehr als zwei Jahren organisieren sich Beschäftigte von Amazon und Google, um den Project Nimbus-Vertrag der beiden Konzerne mit dem Staat Israel zu beenden. Der Vertrag unterstützt die israelische Regierung bei der Überwachung der Palästinenser:innen, der Ausweitung illegaler Siedlungen und der Gewalt gegen die Palästinenser:innen unter Belagerung, Besetzung, Genozid und Krieg. Die Konzerne reagieren mit Repression und Entlassungen. Wir möchten den Arbeiter:innen unsere solidarischen Grüsse schicken!

Wenn Wut zu Widerstand wird
Wenn wir in Regionen dieser Welt leben, dessen Regierungen und Konzerne den globalen Süden unermüdlich zerstören und ausbeuten, dürfen wir nicht schweigend zuschauen.
Stellen wir unsere revolutionäre Praxis einer Welt von kapitalistischen Logik um Ausbeutung und Krieg entgegen und machen wir mit direkten Aktionen sichtbar, das Gegenmacht möglich ist.
Bauen wir eine revolutionäre Bewegung im Herzen der Bestie auf und unterstützen wir die hier stattfindende Kämpfe, ebenso wie jene im Globalen Süden.
Wir können nicht zulassen, dass Konzerne seelenruhig und an bester Lage ihre Kriegsprofite machen und die zunehmende Militarisierung der KI stillschweigend hingenommen wird. So schliessen wir uns zusammen und markieren in dieser Nacht Amazon Web Services und machen dessen Kompliz:innenschaft und Angreifbarkeit sichtbar. In der Schweiz wimmelt es von Grosskonzernen, die spüren müssen, dass sie nicht unbemerkt ihre blutigen Geschäfte machen können.

Schliesst euch an, nimmt Farbflaschen, Hammer, Steine und den Kampf um Befreiung in eure Hände (mit Handschuhen!) und werdet aktiv!
FLINTAS UNITE !
Der Kampf um Befreiung ist international!