Autos eines Stromversorgers abgefackelt

Genua (Italien) 31. März 2023

In der Nacht zum 31. März gingen in Genua gegen 3.30 Uhr auf dem Parkplatz des Firmensitzes des Unternehmens IREN (Gesellschaft für die Verteilung und Erzeugung von Strom und Wärmenetzen) drei Fahrzeuge in Flammen auf. Die italienischen Medien sprachen zunächst von einer Selbstentzündung aufgrund eines möglichen Kurzschlusses, mussten aber einsehen das diese Feuer mit purer Absicht gelegt wurde, als folgendes Communique dazu erschienen ist:

„Die Demokratie kann nicht zulassen, dass bestimmte Gedanken klar zum Ausdruck gebracht und bestimmte Worte ungestraft verwendet werden, weil sie bei den Unterdrückten und Ausgeschlossenen Anklang finden könnten. Diese grenzenlose Worte  haben für mich ein größeres Gewicht, weil sie mich Jahre im Gefängnis gekostet haben und noch kosten werden, aber es ist meine Art, Widerstand zu leisten, einen Gegenangriff zu starten.
Alfredo Cospito (Januar 2021)

In der Nacht zum 31. März haben wir mehrere Fahrzeuge der IREN-Gruppe angegriffen, Italiens führendem Unternehmen im Bereich Fernwärme, das in der Erzeugung und Verteilung von Strom und technologischen Dienstleistungen tätig ist. IREN ist ein junges Unternehmen, aber mit einer altgedienten unternehmerischen Haltung im Einklang mit all den anderen kriminellen multinationalen Konzernen wie ENI und Benetton, die von der Zerstörung und Ausplünderung von Territorien auf dem ganzen Planeten profitieren. Das war genug, um die IREN-Gruppe in unser Fadenkreuz zu nehmen. Wenn wir dann noch die Nachrichten der letzten Wochen hinzufügen, dass IREN Vereinbarungen mit dem israelischen Wasserunternehmen Mekorot getroffen hat, das die Apartheid des Wassers für das palästinensische Volk durchführt, dann war die Entscheidung, sie anzugreifen, mehr als passend. Unsere Gedanken sind bei Alfredo, dessen Kampf, ein wahres Manifest für Würde und Freiheit, uns die Kraft und den Mut gab, uns zu engagieren. Mögen die Flammen dieses Angriffs seinen durch mehr als fünf Monate Hungerstreik gezeichneten Körper wärmen. Wir schließen dieses Schreiben mit einer Klarstellung: Wir beteiligen uns nicht an der von Politikern und Regime-Medien verbreiteten Dichotomie eines Kampfes zwischen Anarchisten und dem Staat. Anarchisten haben der Obrigkeit schon vor fast zwei Jahrhunderten den Krieg erklärt, sicherlich nicht am 20. Oktober 2022 – dem Beginn von Alfredos Hungerstreik. Ihr müsst verstehen, dass wir, sollte Alfredo sterben oder am Leben bleiben, sollte Alfredo frei sein oder ein Gefangener bleiben, uns schon vor langer Zeit zu euren erbitterten Feinden erklärt haben und dies auch weiterhin sein werden, wie auch immer die Dinge sich entwickeln.

HERZLICHE GEDANKEN AN ANNA, IVAN UND JUAN.
REVOLUTIONÄRE SOLIDARITÄT FÜR ALLE ANARCHISTISCHEN GEFANGENEN AUF DER GANZEN WELT!
ES LEBE DIE SCHWARZE INTERNATIONALE!
ES LEBE DIE ANARCHIE! TOD DEM STAAT!“